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„Wir brauchen die Hallingdølen und die Hallingdølen braucht uns“

Eine Fallstudie über die norwegische Lokalzeitung „Hallingdølen“ und die Beziehung zu ihren Lesern

Die vielfach ausgezeichnete norwegische Lokalzeitung „Hallingdølen“ stellt ihre Leser ins Zentrum der Berichterstattung. Im Rahmen einer Fallstudie wird untersucht, ob und gegebenenfalls wie die Zeitung neben ihrer lesernahen Berichterstattung auch einen engen Kontakt zu ihrem Publikum pflegt. Durch eine teilnehmende Beobachtung in der Redaktion und qualitative Interviews mit den Lesern wurde deutlich, dass die beiden keine sehr enge Beziehung haben. Ihr Verhältnis ist vielmehr durch eine gegenseitige Abhängigkeit geprägt, die über das normale Käufer-Verkäufer-Verhältnis hinausgeht. Die Zeitung setzt sich für die Gemeinde und die Leser ein, und die vielen Partizipationsmöglichkeiten für die Leser stärken das Vertrauen zueinander. Daraus ist zu schließen, dass Lokalzeitungen nicht nur ein hochwertiges Zeitungsprodukt bieten, sondern sich für ihr Verbreitungsgebiet einsetzen und den Lesern Möglichkeiten zum Partizipieren geben müssen, um ihre Leserschaft zu halten.