Diese Arbeit befasst sich mit einem Kultur- und Medienphänomen, das in der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft bis dato kaum erforscht wurde: Österreichische Popmusik und deren massenmediale Repräsentation. Musiker/innen und Bands schreiben ihre Songs vermehrt in einer lokalen Sprache, nämlich Wienerisch, was Fragen aufwirft: Gibt es eine Renaissance des Wienerliedes (Musikform, die im 19. Jahrhundert geprägt wurde)? Spiegelt „Wiener Pop“ gesellschaftliche Entwicklungen wider (Stichwort Glokalisierung) oder ist er eine Ursache dieser? Welche Themen und Inhalte vermittelt er? Welche Funktionen haben die Lieder? Wie werden die Musiker/innen medial repräsentiert (bewertet, kategorisiert)? Durch die Einbettung in den Bereich der Cultural Studies (Adaption des „circuit of culture“) und der Berücksichtigung der Rahmenbedingungen (von Public Value bis Radioquoten) lassen sich die genannten Fragen systematisch beantworten.
Ein Methodenmix, bestehend aus einer qualitativen Inhaltsanalyse von fünf österreichischen Printmedien (Zeitraum 2008 bis 2014) sowie qualitativen (Leitfaden-)Interviews mit vier ausgewählten Wiener Pop-Künstlern bzw. Bands (5/8erl in Ehr’n, Ernst Molden, Der Nino aus Wien, Trio Lepschi), erwies sich als fruchtbar für die Beantwortung der Forschungsfragen. Die Ergebnisse ermöglichen einen ersten Einblick in die Thematik und zeigen, dass es sich bei der „Renaissance des Wienerliedes“ primär um eine journalistische Wirklichkeitskonstruktion handelt.
Wiener Pop – Renaissance des Wienerliedes?
Eine qualitative Untersuchung der Charakteristik und Resonanz eines
Medien- und Kulturphänomens