Die Arbeit befasst sich mit der medienkritischen Rolle von Watchblogs und ihrer Bedeutung für die Sicherung der Qualität im Journalismus. Im Zentrum der Untersuchung der medienkritischen Funktion der Watchblogs steht das Verständnis von Medienkritik als fallbezogene Anwendung von Qualitätskriterien. Es wird ein Überblick über die Qualitätskriterien (Richtigkeit, Vielfalt, Recherche usw.) im Rahmen der Debatten der kommunikationswissenschaftlichen Qualitätsforschung gegeben. Anschließend werden die Qualitätssicherungsinfrastrukturen erläutert, vor deren Hintergrund die Rolle der Medienkritik hervorgehoben wird.
Anhand von einer exemplarischen Fallstudie ausgewählter Beiträge von „Bildblog“ wird empirisch gezeigt, wie die Medienkritik in den Watchblogs funktioniert. Im Rahmen einer qualitativen Inhaltsanalyse der einzelnen Blogeinträge, die jeweils Bild, BZ, FAZ, SZ, Spiegel ONLINE, Zeit ONLINE und Tagesschau kritisieren, wird vor allem explorativ vorgegangen, wobei unterschiedliche Punkte der Medienkritik identifiziert werden und mögliche Rückschlüsse auf die Qualitätsmaßstäbe gezogen werden. Es lässt sich feststellen, dass das Watchblog „Bildblog“ eine Reihe von unterschiedlichen Qualitätskriterien berührt. Es wird exemplarisch gezeigt, dass sich die weblogbasierte Medienkritik mit verschiedenen journalistischen Qualitätsdimensionen der Leitmedien auseinandersetzt. Damit wird die Rolle der Medienwatchblogs als Qualitätssicherungsinstanz verdeutlicht.
Watchblogs – die fünfte Gewalt?
Medienkritik in deutschsprachigen Weblogs