transfer 19(4) » Öffentliche Kommunikation

Von Anti-Establishment bis Zuwanderungsstopp

Elemente des Populismus in der Publikumsansprache von PEGIDA

Die Arbeit befasst sich mit den Inhalten der Reden, die PEGIDA von November 2014 bis März 2015 auf ihren montäglichen Kundgebungen in Dresden hielten. Aufgrund der Aktualität des Themas ist die Zahl wissenschaftlicher Studien zur Bewegung und ihren Kundgebungen gering. Das Hauptaugenmerk der Arbeit liegt daher auf der Frage, ob PEGIDA per Definition als rechtspopulistische Bewegung bezeichnet werden kann. Um dies zu beantworten, wurden ausgewählte Reden auf das Vorkommen rechtspopulistischer Elemente untersucht. Ein Katalog mit den wichtigsten Elementen wurde dafür vorab anhand gängiger Fachliteratur erarbeitet. Weiterhin wurde untersucht, ob es im Laufe des Untersuchungszeitraumes zu Veränderungen bezüglich der Verwendung dieser Elemente kommt.
Die Analyse der Reden liefert mehrere Ergebnisse. So zeigen sich beispielsweise eine deutliche Anti-Establishment-Haltung sowie xenophobe Äußerungen, welche als zwei Hauptmerkmale rechtspopulistischer Gruppierungen gelten. Zudem wird durch die Betonung der Nähe zum Volk und die Verwendung rhetorischer Mittel die Bindung zwischen Rednern und Anhängern gestärkt. Der Einsatz solcher Elemente rechtspopulistischer Kommunikation rechtfertigt somit die Einordnung PEGIDAs als rechtspopulistische Bewegung. Veränderungen bei der Verwendung der einzelnen Elemente konnten in den untersuchten Reden jedoch nur selten ausgemacht werden. Abschließend werden die Einschränkungen der Arbeit betrachtet, sowie Anstöße für die zukünftige Forschung gegeben.