Politische Gesprächssendungen haben Renaissance. Eine exponierte Stellung nimmt dabei die politische Talkshow ein. Sendungen wie die Marktführer ‚Sabine Christiansen‘ (ARD) und ‚Berlin Mitte‘ (ZDF) konnten sich im Programmangebot profilieren und gelten als quotenstarke Aushängeschilder ihrer Sender.
Durch den Erfolg des Formats nahm auch das öffentliche Interesse in den vergangenen Jahren zu. So wird nicht mehr nur in den politischen Talkshows diskutiert, sondern zunehmend auch über sie diskutiert. Mit der wachsenden Beachtung ist auch der Anspruch an die Wissenschaft gestiegen, dieses Format genauer zu untersuchen. Nicht zuletzt deshalb, da mit dem Erfolg der politischen Talkshow Fragen und Probleme einhergehen, die eine systematische wissenschaftliche Betrachtung erfordern.
Die Arbeit zeichnet die geschichtliche Entwicklung der politischen Talkshow im deutschen Fernsehen nach. Zu diesem Zweck wird das Augenmerk parallel auf Veränderungen im Mediensystem und dem Wandel politischer Rahmenbedingungen gerichtet. Aufbauend auf dieser historischen Betrachtung werden die formatspezifischen Merkmale und Kennzeichen der politischen Talkshow detailliert beschrieben, durch die sie sich von weiteren Gesprächsformaten differenzieren.
Im Rahmen der Arbeit wurde eine qualitative Befragung durchgeführt, um den Mangel an vorhandener Forschungsliteratur auszugleichen und die vorrangig theoriegeleitete Arbeit zu ergänzen.
Vom ‚Internationalen Frühschoppen‘ zu ‚Sabine Christiansen‘
Zur Geschichte der politischen Talkshow im deutschen Fernsehen