Die Arbeit beschäftigt sich mit Kleidung als Kommunikationsform. Ansätze aus Kommunikationswissenschaft, Modewissenschaft und Sozialpsychologie werden dabei zusammengeführt. Der Fokus liegt zum einen darauf, ein für vestimentäre Kommunikation angemessenes Verständnis von Kommunikation zu finden, welches zwischen symbolischem Interaktionismus und Fiskes „semiotic school“ angesiedelt wird, und auf der Auseinandersetzung mit Medium, Code, Zeichen und Art vestimentärer Botschaften. Zum anderen steht die Auseinandersetzung mit möglichen Inhalten vestimentärer Kommunikation und ihrer Funktionen in heutigen, westlichen Gesellschaften im Zentrum der Betrachtungen. Dabei interessieren weniger BeobachterInnen, sondern TrägerInnen, d. h. die Senderseite. Anpassung und Abgrenzung, das Zeigen von Gemeinsamkeiten mit und Unterschieden zu anderen, werden als Hauptbotschaften vestimentärer Kommunikation angesehen. Als wichtige Funktionen von Kleidung werden Identitätsbildung, das Erhalten positiver und Vermeiden negativer Sanktionen sowie das Streben nach Zugehörigkeit, Anerkennung und Selbstverwirklichung herausgearbeitet. Hervorzuheben ist, dass heute diese Bedürfnisse und nicht rationale Schutz- und Sicherheitsbedürfnisse beim Sich-Kleiden im Vordergrund stehen sowie dass zur Erfüllung dieser Funktionen das Übermitteln von Information über sich mittels Kleidung, d. h. Kommunikation notwendig ist.
Vestimentäre Kommunikation
Kleiderbotschaften zwischen Anpassung und Abgrenzung