Durch neue Technologien nimmt die Relevanz des Mediums Film in der heutigen Gesellschaft rapide zu. Auch übernimmt es wichtige Funktionen, wie die der Sozialisiation oder des kollektiven Gedächtnisses. Der Regisseur und sein Selbstverständnis haben den größten Einfluss auf den Outcome eines Filmes und damit wiederum auf die Gesellschaft. Die Arbeit stellt sich deshalb die Frage, ob es Unterschiede im Selbstverständnis zwischen Regisseuren der 70er Jahre und Filmstudenten von heute gibt. Vor dem theoretischen Hintergrund von Pierre Bourdieus Feldtheorie wurden vier qualitative, kategoriengeleitete Leitfadeninterviews und eine Dokumentenanalyse mit und über deutsche Fernseh- und Kinoregisseure der 70er Jahre sowie Filmstudenten von heute durchgeführt. In einem ersten Schritt wurden Einzelportraits der Befragten erstellt, um einen Einblick in die unterschiedlichen sozialen Hintergründe, Werdegänge und Kapitalansammlungen zu geben. So wurde eine Basis für den anschließenden Vergleich der Selbstverständnisse gelegt, wobei sich herausstellte, dass es durchaus Unterschiede gibt, diese aber weniger prägnant sind als erwartet. Beispielsweise wurden in den Bereichen Berufsethik, Arbeitsweise, Arbeitsinhalte, Darstellungsweisen, Motivation und Wirkungsabsicht jeweils Gemeinsamkeiten aufgedeckt. Unterschiede zwischen den Generationen zeigten sich aber sowohl beim Einfluss des Publikums als auch bei der Bedeutung von Botschaften.
Vergangenheit und Zukunft des deutschen Films
Ein qualitativer Vergleich des Selbstverständnisses von Spielfilmregisseuren der 70er Jahre mit dem von Filmstudenten