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Umweltkommunikation in Entwicklungsländern

Perspektiven und Probleme am Beispiel eines Projekts zur Erosionsbekämpfung in Kolumbien

Kommunikation wird im Rahmen der Umweltarbeit weit gefasst. Der Anspruch auf Partizipation Aller bei der Entscheidungsfindung im Umweltbereich setzt die Verständigung zwischen Akteuren als konstantes Kommunikationsziel voraus.
Was die Entwicklungsländer angeht, war zu vermuten, dass der Partizipationsfaktor in den gesellschaftlichen Prozessen in Bezug auf die nachhaltige Entwicklung unterschiedlich ausgeprägt ist.
Ziel der explorativen Arbeit war es, im Rahmen eines Umweltprojektes der GTZ und kolumbianischer Umweltinstitutionen die kommunikativen Handlungen in ihrem sozialen Kontext aus der Sicht der Akteure zu beschreiben und in ihrer Verständigungs- und Partizipationsorientierung zu analysieren.

Die Entwicklungs-, Risiko- und Umweltkommunikation bieten theoretische Ansätze an, die teilweise zur Erklärung der Situationen dienten. Als Untersuchungsmethoden dienten die teilnehmende Beobachtung und qualitative Interviews, bei denen die Meinungsführerrolle für eine Teilnahme ausschlaggebend war.
Als problematisch erwies sich die geringe Beachtung, die der Kommunikation im Umweltbereich als strategischem und begleitendem Planungsfaktor der Umweltarbeit geschenkt wird. Kommunikation im Umweltbereich von Entwicklungsländern ist mehr als ein Übertragungs- und Diffusionsprozess. Sie benötigt wechselseitige kommunikative Handlungen zwischen den Akteuren. Sie darf nicht auf die Ansätze der Entwicklungskommunikation verzichten, da es um die Selbständigkeit und Verantwortung der Akteure in Bezug auf ihre eigene Entwicklung geht.