transfer 17(2) » Öffentliche Kommunikation

Träume, Tränen, Instant-Ruhm: Die Inszenierung der Kandidaten in deutschen Musikcastingshows

Der Traum vom schnellen Ruhm ist heute für fast jeden talentierten Hobbysänger problemlos zu verwirklichen – Musikcastingshows machen es möglich. Doch was geschieht mit den Kandidaten, sobald sie die (mediale) Bühne betreten? Die Arbeit zeigt eine wenig beachtete Perspektive auf und gewährt Einsicht in die Mittel der Inszenierung, denen die Darstellung der Teilnehmer unterliegen kann. Den finanziellen Absichten der Sender und Produktionsfirmen stehen dabei Menschen gegenüber, die möglicherweise selbst eine Vorstellung davon haben, wie sie öffentlich in Erscheinung treten und durch das Fernsehpublikum wahrgenommen werden wollen. Auch die individuelle Teilnahmemotivation sowie Unterschiede zwischen den Formaten spielen hier eine entscheidende Rolle. All dies wird in qualitativen Leitfadeninterviews mit ehemaligen Kandidaten thematisiert, was neben der tiefgehenden Einzelfallanalyse auch einen intensiven Blick hinter die Kulissen des omnipräsenten Unterhaltungsgenres Castingshow erlaubt.