Die immer mehr an Bedeutung gewinnende Besucherforschung in Museen bedient sich mehreren Methoden der empirischen Sozialforschung. Besonders verbreitet ist der Einsatz von persönlichen und schriftlichen Befragungen. Ein alternatives Befragungsverfahren stellt die noch nicht genügend erforschte Touchscreen-Befragung dar. Die vorliegende Studie hat zum Ziel, die Validität der Daten, die von einer selbstadministrierten Befragung mittels eines berührungsempfindlichen Bildschirms stammen, zu untersuchen. Insgesamt drei verschiedene Befragungen wurden durchgeführt: Face-to-Face-Befragung mit einer Zufallsstichprobe, Touchscreen-Befragung mit einer Zufallsstichprobe und Touchscreen-Befragung mit selbstselektierten Personen. Die Fragenkomplexe konzentrierten sich auf die Bewertung der Ausstellung, die Werbewahrnehmung und die Soziodemographie der Befragten.
Es wurde festgestellt, dass die selbstrekrutierten Probanden aus der Touchscreen-Befragung kritischer in ihrer Bewertung der Ausstellung sind und bei den Fragen mit Mehrfachantworten im Durchschnitt immer mehr als nur eine Antwortkategorie auswählen. Dies kann durch den Ausfall von Interviewereffekten und die Ehrlichkeit der Meinungen einerseits, sowie durch die Bereitschaft sich mehr Zeit für das Antworten zu nehmen andererseits erklärt werden. In diesem Fall dürfen diese Ergebnisse als valider angesehen werden. Dies rechtfertigt auch den weiteren Einsatz dieser Befragungsart in der Praxis.