Community Radio als „Radio von und für die Community“ wird häufig als Instrument zu Demokratieförderung und Emanzipation marginalisierter Bevölkerungsgruppen gesehen. Die praktische Umsetzung und Bedeutung für die jeweilige Community jedoch bleiben aus Sicht der Kommunikations- und Medienforschung ein wenig beachtetes Feld.
Die Arbeit setzt sich kritisch mit der Rolle dieses Hörfunkkonzeptes als Mittel der Demokratisierung auseinander und reflektiert dabei besonders die medienpolitische Rolle der UNESCO, bzw. institutionalisierter internationaler Organisationen. Dafür werden, basierend auf Ansätzen zu partizipativer Demokratie, die Rolle der Zivilgesellschaft und bestehende öffentlichkeitstheoretische Leitbilder zu Funktionen und Potenzialen von Community Radios erarbeitet. Exemplarisch werden diese dann anhand der Community Radio Landschaft der jungen demokratischen Republik Nepals kritisch untersucht. Welchen Beitrag leistet die Art und Weise, in der Community Radio in Nepal gestaltet, organisiert und umgesetzt wird zur Stärkung der Zivilgesellschaft?
Der Vergleich von politischen Evaluationspapieren zeichnete ein eher ambivalentes Bild. Community Radios in Nepal haben zwar demokratiefördernde Tendenzen, die jedoch durch gegenläufige Entwicklungen auf struktureller und ökonomischer Ebene relativiert werden. Die Arbeit zeigt, dass Community Radio in Nepal dem Anspruch eines bottom-up Instrumentes der Zivilgesellschaft in einer partizipativen Demokratie nicht gerecht wird.
Top–down oder bottom-up? Die Rolle von Community Radio in Demokratien im Entstehungsprozess
Eine kritische Analyse der Situation der Community
Radios in Nepal