Vor etwas mehr als 50 Jahren wurde Theodor Heuss zum ersten Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Er hat dieses Amt nicht nur eindrucksvoll ausgefüllt, sondern geprägt wie keiner seiner Nachfolger. Aber Heuss war auch ein bedeutender Journalist. Am Tag seiner Wahl sagte Heuss zu einem Reporter der „Neuen Zeitung“: „Von Haus aus bin ich, und zwar sehr bewusst, Journalist.“ Tatsächlich arbeitete Heuss von 1905 an kontinuierlich journalistisch – ob als Feuilleton-Redakteur bei den Zeitschriften „Hilfe“ und „März“, als politischer Redakteur der „Neckar-Zeitung“, der „Deutschen Politik“ oder der „Deutschen Nation“, als freier Journalist der „Frankfurter Zeitung“ oder als Lizenznehmer der „Rhein-Neckar-Zeitung“. Ziel der Studie ist es, die journalistischen Etappen im Berufsleben von Theodor Heuss in möglichst all ihren Facetten erstmals systematisch zu untersuchen und darzustellen. Eingebettet in den historischen Kontext entsteht ein Bild der vier wechselvollen Epochen deutscher Geschichte (Kaiserreich, Weimarer Republik, Drittes Reich und Besatzungszeit), in denen der vielseitig interessierte Politiker-Journalist für Zeitungen und Zeitschriften schrieb. Besondere Beachtung findet die Beziehung von Politik und Journalismus.
Theodor Heuss als Journalist
Beobachter und Interpret von vier Epochen deutscher Geschichte