Mit Aufkommen des Internets haben sich nicht nur die Wege der Kommunikation, sondern auch die der Musikrezeption und Vernetzung von Menschen untereinander stark gewandelt. Im Zuge dieser Entwicklung gestaltet es sich für Veranstalter von Konzerten der klassischen Musik immer schwieriger, jüngere Zielgruppen über „traditionelle“ Kommunikationswege zu erreichen. Vor diesem Hintergrund will die Arbeit Strategien von Veranstaltern klassischer Musikfestivals analysieren. Hierzu wurden relevante Strategieansätze aus der Lehre des strategischen Managements zur Analyse herangezogen und die derzeitige strategische Ausrichtung klassischer Musikfestivals mittels qualitativer Leitfadeninterviews untersucht. Deren inhaltsanalytische Auswertung hat ergeben, dass vor allem die individuelle Gestaltung von Kooperationsbeziehungen zu unterschiedlichsten Netzwerkakteuren für die Zukunftsfähigkeit klassischer Musikfestivals von größter Bedeutung ist. Nur mithilfe von Netzwerkpartnern können entscheidende Mehrwerte generiert werden, die sich nachhaltig auf die Publikumsstruktur auswirken. Als wichtigstes Gestaltungsmittel wird dabei die persönliche Kommunikation gesehen, welche sich bisher jedoch noch nicht allzu umfassend auf digitale Netzwerkmedien erstreckt. Obwohl die Angst besteht, einen sozialen Trend zu verschlafen, erweist sich der Umgang mit ihnen für die Veranstalter aus unterschiedlichen Gründen noch als weitestgehend schwierig. Dennoch werden sie als kundenbindende Medien verstanden.