Die Studie beschäftigt sich in qualitativen medienbiographischen Einzelinterviews mit den möglichen Einflüssen, die medial vermittelte Inhalte zur Abtreibungsthematik und interpersonale Kommunikationserfahrungen während der Entscheidungsfindung der Frauen, die sich im Abtreibungsdilemma befinden, haben können. Auf der Ebene der interpersonellen Kommunikation wurde gefragt, wie sehr die von Personen im engen Umfeld der Frauen kommunizierten Inhalte zur Abtreibungsfrage auf ihre Entscheidung mit einwirkten und welche Einflüsse aus professionell beratenden Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen eventuell auch ausschlaggebend für die Entscheidung sein können. Bei allen drei befragten Frauen haben Medienkontakte die Thematik betreffend stattgefunden, diese waren dann zumeist auch sehr prägend. Einflussreicher noch als die mediale Kommunikation empfinden die Frauen jedoch die zwischenmenschliche. So sind die Frauen überzeugt, ihre Abtreibungen hätten nicht stattgefunden, wenn die Kommunikation auf der interpersonalen Ebene sowohl im Familien- und Freundeskreis wie auch im professionellen Umfeld während des Abtreibungskonflikts anders als in den jeweiligen Fällen geschehen, verlaufen wäre. Die Arbeit beinhaltet desweiteren ein Experteninterview mit drei in der Beratungspraxis tätigen Frauen, die ihre Sichtweisen und konkreten Erfahrungen mit betroffenen Frauen dankenswerterweise zur Verfügung stellten.
Sterben noch vor dem Leben?
Medienbiographische Studie zum Einfluss massenmedialer und interpersoneller Kommunikation auf die Entscheidung von Frauen im Abtreibungsdilemma