S. Endres und J. Wedl waren in den 1930er-Jahren Vortragende bei Radio Wien (Gymnastik, Turnen, Sport im Allgemeinen). Die zentralen Fragen dieser Arbeit lauten: Was geschah mit S. Endres und J. Wedl nach 1933/34, sowie nach 1937/38 und wie veränderte sich dadurch ihre berufliche Laufbahn?
Anhand verschiedener Theoriebezüge werden die Berufs-Verläufe der zwei Frauen begründet (Geschichte der Pädagogik, des Radios und auch der Frauen, feministische Medienforschung, Frauen im Journalismus).
Da beide Frauen bereits verstorben sind, gibt es nur eine geeignete Methode: die „Kommunikations-Historische Biografieforschung“ (Archivkunde, Erforschung von Persönlichkeitsentwicklung, Einstellungen, Neigungen, Beziehungen usw.). Drei Gespräche/Interviews mit Verwandten und Bekannten ergänzen die recherchierten Informationen.
Das Leben von S. Endres war geprägt von politischen Aktivitäten (Freidenkerbund, Verein Ernst Mach, sozialdemokr. Partei), weshalb sie 1934 ein Berufsverbot erhielt. J. Wedl verhielt sich hingegen eher „angepasst“, wodurch sich für sie beruflich nichts veränderte. Gemeinsam hatten die beiden Frauen, dass sie Kurse an der Volkshochschule hielten und jede von ihnen zwei Sport-/Gymnastikschulen gründete.
Mit dieser Arbeit wird ein Teil der Forschungslücke in der Medien- und Kommunikationsgeschichte, gefüllt. Die Personen (meist Männer), die beim Radio Leitungspositionen hatten, sind mehr oder weniger bekannt. Wer aber die anderen Personen waren, wurde bisher wenig erforscht.