Erkrankte Personen suchen immer häufiger selbständig nach Informationen und wollen eigenständig an ihrer Gesundheit beteiligt sein. Das Internet bietet hierfür gute Voraussetzungen, zumal Informationen einfach, schnell, anonym und mit nur geringen Zugangsbarrieren gefunden werden können. Das Potenzial für Selbstbehandlungen wächst, da auch immer mehr erkrankte Personen zuerst im Internet nach Informationen zu ihrer Erkrankung recherchieren, bevor sie den Arzt aufsuchen. Es stellen sich deshalb die Fragen: Unter welchen Bedingungen behandeln sich erkrankte Personen mit Hilfe des Internets selbst? Und welches Informationsverhalten im Internet wird dabei gewählt?
Diese Fragen werden in der Arbeit auf Basis eines modifizierten Health Belief Models, welches Krankheitsverhalten erklärt, mittels einer Online-
Nutzerbefragung von Gesundheitssurfern untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass erkrankte Personen sich mit Hilfe der Informationen aus dem Internet selbst behandeln, wenn sie die Erkrankung als weniger schwerwiegend wahrnehmen und glauben etwas gegen die Krankheit tun zu können. Die Selbstbehandlung liegt dabei eher an einer schlechteren Arzt-Patienten-Beziehung als an dem Informationsverhalten im Internet. Der Arzt ist und bleibt aber der Experte bei schweren Erkrankungen. Das Internet scheint an dieser Tatsache nichts zu ändern.
Selbstbehandlung durch das Internet?
Eine Analyse des Krankheitsverhaltens von Gesundheitssurfern unter Anwendung des Health Belief Models.