Die Arbeit befasst sich mit den beiden größten Journalistenverbänden Russlands, dem ‚russischen Journalistenverband‘ und dem ‚Medienverband‘. Untersucht werden einerseits Aufbau und Ziele der beiden Verbände, andererseits ihr Verhältnis zum politisch-administrativen System und ihre Beurteilung der gegenwärtigen medienpolitischen Situation in Russland.
Die Untersuchung ist eingegliedert in eine Übersicht der publizistikwissenschaftlichen Literatur zur Entwicklung des russischen Mediensystems seit dem Zerfall der Sowjetunion und knüpft in theoretischer Hinsicht an die Transformationsforschung an. Methodisch handelt es sich bei der Arbeit um eine qualitative Dokumentenanalyse der Statuten der beiden Verbände sowie öffentlicher Erklärungen des russischen Journalistenverbandes.
Die Untersuchung zeigt, dass der Medienverband primär eine Interessenvertretung der Journalisten zur Aushandlung von Verträgen sein will, wogegen der Journalistenverband idealistische Ziele verfolgt und gegen die staatliche Medienpolitik anzutreten versucht. Weiter geht aus den Erklärungen des Journalistenverbandes eindeutig hervor, dass der Verband die Situation im russischen Medienbereich als äusserst besorgniserregend betrachtet und dafür ausschließlich das politisch-administrative System verantwortlich macht.
Russische Journalistenverbände
Eine qualitative Inhaltsanalyse von Statuten und öffentlichen Erklärungen