Seit einiger Zeit wird Raum wieder vermehrt zu einem zentralen Thema von Kulturwissenschaften gemacht. Einen besonderen Stellenwert nehmen hier die Auseinandersetzungen mit unterschiedlich ausgeprägten Formen von Räumlichkeit im medientheoretischen Diskurs ein.
Für die Medienwissenschaften stellt Raum eine grundlegende ästhetische Kategorie dar, deren Brisanz gerade aus dem Versuch entsteht, die individuelle Erfahrbarkeit von Wirklichkeit am kollektiven Umgang mit Wissen und Information dingfest zu machen.
Eine Funktion von Medien und Kommunikation besteht seit jeher darin, Raum zu überwinden, während sie zugleich stets neue Räume technischer Vermittlung, sozialer Interaktion und kultureller Praxis entstehen lassen.
Die vorliegende Arbeit versucht wesentliche medientheoretische Positionen zu rekonstruieren, die in der gegenwärtigen Debatte zum Tragen kommen. Raum wird dabei nicht nur als ein ästhetischer Begriff im Schnittfeld von Kultur und Technik angesiedelt, sondern auch im Hinblick auf Geografie, Ökonomie und Politik entworfen.
Daran zeigen sich nicht nur ernstzunehmende gesellschaftliche Implikationen, sondern auch die methodologische Bedeutung, die dem Raum als einem grundlegenden Aspekt medienwissenschaftlicher Forschung zukommt.
Als eine fundamentale Kategorie menschlicher Selbst- und Welterfahrung, kultureller Praxis und sozialer Strukturierung scheint Raum damit auf genuin neue Weise zur Disposition medienwissenschaftlicher Reflexion gestellt.
Veröffentlicht im deutschen VWH-Verlag unter dem Titel: „Räume des Medialen. Zum spatial turn in Kulturwissenschaften und Medientheorien“(http://www.vwh-verlag.de/vwh/?p=139), November 2007.
Raum und Medium
Auslotungen eines kommunikativen Raumbegriffes