Seit der Einführung des dualen Rundfunksystems nimmt der Legitimationsdruck auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ständig zu. Unter den scharfen Konkurrenzbedingungen wird dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk stets schwindende Programmqualität unterstellt. In den einzelnen Ländern versucht die Ordnungspolitik, mit verschiedenen gesetzlichen Rahmenvorgaben ein gewisses Niveau der öffentlich-rechtlichen Programme zu sichern. Aber die meist zu allgemein gehaltenen Programmrichtlinien stellen nur ein Mindestmaß dar, und die Aufsicht durch mehr oder minder problematisch zusammengesetzte Gremien ist auch keine sichere Garantie für die Qualitätsherstellung. Diese Entwicklung hat schließlich dazu geführt, dass in den letzten Jahren weltweit in den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten immer mehr über die Einführung eines geeigneten Qualitätskonzeptes nachgedacht wurde und auch verschiedene solche Konzepte entwickelt wurden.
Aufgrund unterschiedlicher Entstehungs- und Entwicklungsbedingungen differieren öffentlich-rechtliche Rundfunkordnungen – v.a. die Organisationsformen und Finanzierungsmodi – in verschiedenen Gesellschaften voneinander. Solche Verschiedenheit kann zu dementsprechend unterschiedlichen Anforderungen an die Programme, und somit zu unterschiedlichen Qualitätsverständnissen und –zielen führen. In dieser Arbeit wird dies gezeigt, indem die Parallelen und Differenzen im deutschen und südkoreanischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk dargestellt und analysiert werden.
Qualitätssicherung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk
Deutschland und Südkorea im Vergleich