Einen wichtigen Beitrag zur Kommunikationswissenschaft liefert der Journalist und spätere Pulitzer-Preisträger Walter Lippmann 1922 mit seinem Werk »Public Opinion«, dem sich diese Arbeit widmet. Viele seiner Beschreibungen gelten als Vorläufer für verschiedene Forschungsrichtungen in der Kommunikations- und Publizistikwissenschaft. Bevor im Rahmen der Arbeit Walter Lippmanns Werk in Form einer Zusammenfassung vorgestellt wird, erfolgt eine Heranführung an den Begriff ‚öffentliche Meinung‘ auf Basis unterschiedlicher wissenschaftlicher Ansätze. Ausgehend von der Analyse des Buches wird die Bedeutung von Walter Lippmann für die Kommunikationswissenschaft herausgearbeitet.
Basierend auf seinen Beobachtungen während des Ersten Weltkrieges beschreibt Lippmann in seinem Buch, dass der Mensch bei der Bildung der öffentlichen Meinung auf einfache Rekonstruktionen der Wirklichkeit angewiesen ist und stellt dar, welche Rolle unter anderem das Stereotypenmodell und Symbole im Selektionsprozess spielen. Allerdings erfahren Stereotype bei Lippmann – im Gegensatz zu den meisten Alltagsbeschreibungen – eine positive Bewertung. Sie besitzen ebenso wie die Medien eine zentrale Steuerungs- und Ordnungsfunktion. Lippmann überträgt den menschlichen Wahrnehmungs- und Selektionsprozess auf die Nachrichtenauswahl der Journalisten und liefert damit nicht nur die ersten Nachrichtenfaktoren, sondern setzt sich auch mit dem Problem der Objektivität umfassend auseinander.