Die Arbeit befasst sich mit der Problematik der Islamdarstellung aus dem Blickwinkel der Medienschaffenden im Pressebereich. Genauer untersucht werden dabei das journalistische Rollenselbstverständnis und ethische Konflikte. Die Grundlage der Arbeit, die im Theorieteil aufgearbeitet wird, bilden Konzepte zu diesen Themen aus der Medienforschung sowie Studien, die islamophobe Tendenzen der Bevölkerung zeigen. Der empirische Teil basiert auf Leitfadeninterviews mit Journalisten diverser deutscher Printmedien sowie einem Experteninterview mit Herrn Prof. Dr. Hafez. Die Journalisten handeln in einem Spannungsfeld. Einen Pol stellt die Aufgabe der Medien, wahrheitsgemäß und objektiv über islamistische Strömungen zu berichten. Der Gegenpol zeigt sich in dem Bemühen, weder den Islam und Muslime allgemein durch eine solche Presse zu stigmatisieren noch rechten Parteien dadurch Vorschub zu leisten. Man will weder „herunterschreiben“ noch „beschönigen“. Beim Rollenselbstverständnis überwiegen der neutrale Vermittler und der anwaltschaftliche Typus, der sich für Minderheiten einsetzt. Verantwortungsvolle Berichterstattung über den Islam bedeutet für die Journalisten eine saubere Differenzierung der Begrifflichkeiten, eine ausgewogenen Themensetzung, die ihren Blick auch auf positive Geschichten richtet und eine gründliche Recherche – wenn möglich vor Ort und im Gespräch mit den Beteiligten. Nur wenige Interviewpartner sehen die Gefahr einer Abwertung des Islam durch seriöse Medien.
Problematik der Islamdarstellung in der deutschen Presse aus dem Blickwinkel der Medienschaffenden
Rollenselbstverständnis und ethische Konflike