Die Debatte um die 30-Prozent-Quote von Frauen auf der Führungsebene in deutschen Medienorganisationen polarisiert bereits seit Jahren. Journalistinnen verdienen immer noch weniger und haben schlechtere Aufstiegschancen. Folgende Forschungsfrage leitete daher die Arbeit: Welche Umstände beeinflussen die Sichtweise, Haltung und Einstellung von deutschen JournalistInnen gegenüber der Frauenquote auf der Führungsebene in Medienorganisationen? Dies ist relevant, da die Einführung einer Frauenquote zu einer Veränderung des journalistischen Feldes führt und so Auswirkungen auf unsere Gesellschaft hat, da Medien zu unserer Meinungsbildung entscheidend beitragen. Wird die männliche Dominanz im Journalismus durchbrochen, könnte sich die weiblichere Sozialisation der Redaktionen in der Berichterstattung widerspiegeln und so unser männlich geprägtes Weltbild verändern. Als theoretische Grundlage der Arbeit diente die Feld-Habitus-Theorie von Bourdieu, sowie die Theorie der rhetorischen Modernisierung von Wetterer. Anhand einer qualitativen Befragungen von JournalistInnen wurden Unterschiede zwischen Geschlecht, Alter, Mediengattung und der Zusammenhang von dem Grad an rhetorischer Modernisierung untersucht. Es zeigte sich, dass der Grad an rhetorischer Modernisierung ein ausschlaggebender Umstand bei der Meinungsbildung zur Frauenquote in Medienorganisationen ist. Hierbei wurde festgestellt: Je höher die rhetorische Modernisierung, desto größer die Ablehnung der Frauenquote.
Pro Quote oder QuotengegnerIn?
Eine qualitative Befragung von JournalistInnen über die Einflüsse in der
Frauenquote-Debatte in Medienorganisationen