Spätestens seit den Terroranschlägen am 11. September 2001 in New York und Washington wird der moderne Terrorismus, insbesondere islamistischer Herkunft, als globale sicherheitspolitische Herausforderung wahrgenommen. Entsprechend intensiv bestimmt der internationale Terrorismus die politische und mediale Agenda. Einen Schwerpunkt der geführten Debatten stellt die Terrorismusbekämpfung dar. Dabei offenbart sich die Diversität an Einstellungen zu potentiellen Maßnahmen. Doch inwieweit lässt sich die Unterstützung spezifischer Anti-Terror-Maßnahmen durch bestimmte Variablen (z.B. Einstellungen gegenüber Fremdgruppen) voraussagen? Das Ziel der Arbeit ist es, potentielle Prädiktoren von Einstellungen zu Anti-Terror-Maßnahmen zu prüfen. Die empirische Grundlage der Untersuchung bildet eine telefonische Panelbefragung, die im Rahmen des 2012 veröffentlichten Forschungsprojekts „Lebenswelten junger Muslime in Deutschland“ durchgeführt wurde. Die Sekundäranalyse ermöglicht eine differenzierte Betrachtung der Ergebnisse für deutsche Nicht-Muslime, deutsche Muslime und nicht-deutscher Muslime im Vergleich. Anhand des Dual-Process-Models von Duckitt wird dargelegt, wie die Befürwortung spezifischer Anti-Terror-Maßnahmen erklärt werden kann. Die durchgeführten Cross-Lagged-Panel-Analysen zeigen insbesondere wechselseitige Verstärkungen der Variablen sowie umgekehrte Kausaleinflüsse auf. Die Arbeit diskutiert weitere Ergebnisse, Ursachen sowie friedenspsychologische Strategien zur Konfliktlösung.
Prädiktoren von Einstellungen zu Anti-Terror-Maßnahmen
Ergebnisse einer Längsschnittstudie