Vergleicht man die beiden Nachbarstaaten Deutschland und Österreich hinsichtlich ihres Mediensystems und ihres politischen Systems, findet man auf den ersten Blick viele Gemeinsamkeiten. Bei genauerer Betrachtung fallen dem aufmerksamen Beobachter jedoch Unterschiede im Verhältnis von deutschen und österreichischen Journalisten und Politikern auf.
Ziel dieser Arbeit ist es diese Unterschiede im Rahmen einer Literatursynopse sichtbar zu machen und Vermutungen über deren Ursachen anzustellen. Dabei wird das Konzept der politischen Kommunikationskultur herangezogen und es wird davon ausgegangen, dass das Verhältnis von Politkern und Journalisten von Strukturbedingungen wie dem Mediensystem und dem politischen System eines Landes beeinflusst wird.
Der direkte Vergleich der beiden Länder zeigte Unterschiede sowohl in den Rollenbildern von deutschen und österreichischen Journalisten und Politikern als auch in der Konfliktintensität ihres Verhältnisses. Als mögliche Erklärungen für diese Unterschiede werden die ökonomische Situation des Medienmarktes, der Boulevardisierungsgrad der Medien, die Professionalisierung des Journalismus sowie die Ausprägung von politischem Lagerdenken herangezogen.