Im Rahmen dieser Arbeit wird der Einfluss der unzähligen Piratensender vor den europäischen Küsten im Zeitraum von 1958 bis ca. 1968 auf den europäischen privaten und öffentlich-rechtlichen Hörfunk und die Darstellung von Piratensendern in Komödien heute, untersucht. In Deutschland durchlief die Geschichte des Hörfunks mehrere Stadien, bis es in den 1980er Jahren endlich zu einem Nebeneinander von öffentlich- rechtlichen und privaten Hörfunk kam. In Großbritannien gab es von Anfang an die BBC, bis dann in den 1970ern auch private Sendeanbieter zugelassen wurden. Piratensender waren zur damaligen Zeit unlizenzierte Radiostationen, die vorwiegend Rock’n’Roll und Werbung sendeten. Die Forschungsergebnisse verzeichnen, dass durch die Piratensender in einigen europäischen Ländern ein Anstoß zur Entwicklung dualer Systeme gegeben wurde. Auch wenn es erst Jahre später gesetzliche Regelungen gab, wurde durch die Rebellion der Piratenstationen ein Umdenken angestoßen. Mit der Nachfrage nach populärer Musik mussten auch öffentlich-rechtliche Sender ihrem Publikum neue Dienstleistungen anbieten. In der kommunikationswissenschaftlichen Forschung zeigt sich, dass die Piratensender einen wichtigen Beitrag zur Entstehung der heutigen Medienlandschaft geliefert haben. Durch ihre Rebellion haben Piratensender mitgeholfen, den Hörfunk zudem zu machen, was er heute ist.
Piratensender und ihr Einfluss auf den europäischen Hörfunk
Deutschland und Großbritannien im Vergleich