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Möglichkeiten und Grenzen des Dramaturgiekonzepts „Heldenreise“ im journalistischen Film

Die Arbeit setzt sich mit den Möglichkeiten und Grenzen des Dramaturgiekonzepts „Heldenreise“ im journalistischen Film auseinander. Anhand der qualitativen Methode der Leitfadeninterviews wird untersucht, wie ein aus dem Fiktionalen stammendes Dramaturgiekonzept auch im nicht-fiktionalen Bereich eine Anwendung finden kann.
Zunächst werden in einem theoretischen Teil die Hintergründe des Dramaturgiekonzepts dargestellt, das auf Mythenstrukturen der verschiedenen Völker und Kulturen dieser Welt basiert. Im fiktionalen Film hat sich der daraus abgeleitete Monomythos der Heldenreise längst etabliert. Dass nun dieses Konzept auch im Journalismus eine Anwendung finden kann, ist im Gegensatz zum Kino, wo der Trend der Heldenreise bereits in den 70er Jahren mit „Star Wars“ einsetzte, eine eher neuere Entwicklung, die in der Wissenschaft und Literatur bisher noch nicht reflektiert wurde.
Im zweiten, empirischen Teil der Arbeit wird dann durch eine Analyse von Leitfadeninterviews mit Dramaturgietrainern und Journalisten aufgezeigt, wie die journalistische Praxis mit dem Konzept „Heldenreise“ umgeht. Aus diesen Ergebnissen werden in einem weiteren Schritt Leitlinien für praktizierende Fernsehjournalisten entwickelt. Darin wird die Anwendung des Konzepts im Journalismus auf der Basis mehrerer Kriterien generell geraten. Gleichzeitig werden für den journalistischen, nicht-fiktionalen Film Grenzen formuliert, wie beispielsweise der kritische Umgang mit Inszenierungen.