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Mode und Massenmedien

Eine Analyse der Abhängigkeiten und Interaktionen zweier Systeme bei der Trendentwicklung und Vermarktung von Mode

Mode ist mehr als die oberflächliche Spielerei, als die sie oft abgetan wird. Mode ist ein gesamtgesellschaftliches Phänomen, das in den Medien ebenso gegenwärtig ist wie im Alltag. Mode begegnet uns in unterschiedlichster Form: in Anzeigen und Berichten, an Moderatoren und Politikern, in Bildern und in Worte gefasst. Zwar befassen sich verschiedene Disziplinen ausführlich mit dem Phänomen Mode, die Rolle der Massenmedien wird jedoch meist nur am Rande erwähnt. Wie stark Medien und Mode voneinander abhängen und sich gegenseitig beeinflussen, zeigt diese Arbeit und legt dabei einen systemtheoretischen Ansatz zugrunde. Drei Schwerpunkte gliedern die Arbeit: Der Überblick über den Statusquo der Modeliteratur, der Versuch einer Systematisierung und Kategorisierung der unüberschaubaren Flut modebezogener massenmedialer Inhalte und zuletzt die Diskussion möglicher Einflussfaktoren und Interaktionen zwischen den beiden Systemen. Unter Heranziehung verschiedener Mechanismen, die sich als theoretische Ansätze nicht zuletzt in der Kommunikationswissenschaft, bzw. Medienwirkungsforschung etabliert haben (z.B. Agenda-Setting, Kultivierung), sollten die Massenmedien in den modischen Prozess integriert werden. Medien zeigen an einem bestimmten (frühen) Punkt der Entstehung eines modischen Trends den stärksten Einfluss , während zu einem späteren Zeitpunkt der Einfluss interpersonaler Kommunikation überwiegt. Unter den massenmedialen Einflussfaktoren kann die Rolle medial vermittelter Vorbilder besonders hervorgehoben werden.