Ziel der Studie ist die intersubjektiv nachvollziehbare, reliable Identifikation von Bildtypen und visuellen Frames anhand der Prominenzberichterstattung deutscher Peoplemagazine. Im Fokus steht die Methodenentwicklung, da die empirische Generierung von Bildtypen noch nahezu unerforscht ist. Hierfür wurde ein von Matthes und Kohring zur Frame-Analyse in Texten präsentiertes Verfahren für visuelle Untersuchungsgegenstände adaptiert. Die Methode geht davon aus, dass sich vorab definierte Frame-Elemente auf charakteristische Art und Weise in Medieninhalten zu Typen gruppieren. Analog dazu wurden relevante Bildelemente in Anlehnung an Grittmanns Bild-Dimensionen bestimmt, quantitativ erhoben und anschließend durch dimensionsreduzierende, multivariate Verfahren zu einer begrenzten Zahl von visuellen Frames komprimiert. Diese intern homogenen und extern heterogenen Bildtypen wurden daraufhin im jeweiligen Bedeutungskontext interpretiert. Anhand der bildlichen Prominenzberichterstattung der Magazine InTouch und Bunte konnte die valide Praktikabilität des Verfahrens anschaulich dargestellt werden. Identifiziert wurden im Rahmen der Pilotstudie drei Cluster, bei denen es sich um visuelle Entsprechungen von Kepplingers Ereignis-Terminologie handelt: Genuine „Ertappt“-Bilder, Mediatisierte „Roter Teppich“-Bilder und Inszenierte „Shooting“-Bilder. Angesichts der aussagekräftigen Ergebnisse wurde die wissenschaftliche Relevanz der Methode für zukünftige Forschungsarbeiten demonstriert.