Die bislang weniger stark im Fokus medienökonomischer Forschung stehende Frage nach der Rolle ökonomischer Kalküle bei der Nachfrage nach Mediengütern ist Ausgangspunkt dieser Arbeit.
Auf Basis der Ergebnisse der Einkommens- und Verbrauchstichproben aus den Jahren 1993, 1998 und 2003 werden, in einem ersten Schritt, Umfang und Struktur der Medienausgaben der privaten Haushalte in Deutschland auf disaggregierter Güterebene offen gelegt sowie ihre Genese ab Mitte der 1990er Jahre – dem Beginn der weltweiten Deregulierung im Netzbereich – analysiert.
Mittels kernregressiver Verfahren erfolgt im Anschluss die Bestimmung funktionaler Beziehungen zwischen Einkommens- und Ausgabenumfang der privaten Haushalte – sowohl auf aggregierter Ebene als auch für einzelne Medienprodukte und –dienstleistungen. Es zeigt sich u.a., dass die Ausgaben für Mediengebrauchsgüter mit wachsendem Einkommen ansteigen, während die Ausgaben für Medienverbrauchsgüter ein begrenztes Wachstum aufweisen.
Da Konsumgewohnheiten der Haushalte heterogen sind, wird in einem letzten Schritt das Aggregat Haushalte in kleinere Untereinheiten aufgeteilt. Mit Hilfe varianzanalytischer Methoden wird die Erklärungskraft des mehrdimensionalen Konstrukts „Haushaltslebenszyklus“ auf die Nachfrage nach Mediengütern analysiert. Damit wird geklärt, ob zwischen einzelnen Haushaltsgruppen unterschiedliche Konsummuster bestehen und durch welche Faktoren (z.B. die Anwesenheit von Kindern) diese determiniert werden.
Medienausgaben der privaten Haushalte
Eine empirische Untersuchung zur Genese von Umfang und Struktur