Die Arbeit zum Thema bairische Identität setzt sich mit der Frage auseinander, ob und wie die Nutzung massenmedialer Inhalte die Vorstellung einer bairischen Gemeinschaft beeinflusst. Dabei wird angenommen, dass sich diese Gemeinschaft über den gesamten bairischen Sprachraum erstreckt, also auf alle Regionen Europas, in denen Bairisch gesprochen wird. Dazu gehören neben einem Großteil des Freistaates Bayern auch Österreich, u.a. auch Südtirol sowie Teile Tschechiens und Sloweniens. Da dieses Gebiet jedoch nicht über auf den gesamten Sprachraum ausgerichtete Medienangebote verfügt, sollte sich eine solche Gemeinschaft dadurch auszeichnen, dass verstärkt ausländische Angebote aus anderen bairischen Regionen genutzt werden.
Um diese Annahme zu überprüfen, wurde in den beiden größten Teilregionen Bayern und Österreich jeweils eine qualitative Gruppendiskussion durchgeführt.
In beiden Diskussionen war ein starkes Zugehörigkeitsgefühl zu dieser grenzüberschreitenden Gemeinschaft zu erkennen, die sogar so weit ging, dass alle Teilnehmer sofort dazu bereit waren ihre aktuelle Staatsbürgerschaft zugunsten einer neuen Alpenrepublik aufzugeben. Doch trotz dieses starken Zugehörigkeitsgefühls werden kaum ausländische Inhalte genutzt. Jedoch gehen beide Gruppen davon aus, dass ihre Inhalte für andere bairische Regionen genauso wichtig sind wie für sie selbst. Dieser gewaltige Unterschied zwischen eigener Nutzung und Erwartungen an Andere wäre ein guter Ansatzpunkt für weitere Arbeiten.