Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Zusammenspiel von Medien und Politik in Deutschland. In den letzten Jahrzehnten und vor allem im Zuge der Digitalisierung unserer Gesellschaft hat sich dieses Verhältnis nachhaltig verändert und wird in der Wissenschaft unter dem Schlagwort der Medialisierung (Mediatisierung) behandelt. Dahinter verbergen sich allerdings unterschiedliche Annahmen, Entwicklungen und Erwartungen.
Die sogenannte Mediatisierungstreppe von Gerhard Vowe liefert ein mögliches und zudem sehr detailliertes Analyseinstrument für diesen Veränderungsprozess. Ziel dieser Arbeit ist es, das Modell zu analysieren und seine Stärken wie Schwächen herauszuarbeiten.
Dazu wurde Vowes Mediatisierungstreppe erst einer theoretischen Prüfung (hinsichtlich der sprachlichen und logischen Konsistenz) und danach einer empirischen Analyse (hinsichtlich der Aussagefähigkeit im Vergleich zu andern Studien) unterzogen.
Im Ergebnis kann festgestellt werden, dass die Mediatisierungstreppe bei der modelltheoretischen Prüfung deutliche Schwächen aufweist. Dies wirkt sich auch erschwerend auf die praktische Anwendbarkeit aus. Der empirische Vergleich mit bisherigen Untersuchungen zeigt, dass Vowe mit einzelnen Stufen seiner Treppe sehr ertragreiche Kategorien liefert. Zusammengefasst kann gesagt werden, dass die Mediatisierungstreppe ein interessanter erster Ansatz zur Untersuchung von gesellschaftlichen Medialisierungsprozessen darstellt, aber unbedingt weiterer Verbesserung bedarf.
Medialisierung von Politik im politischen System Deutschlands
Eine Analyse von und mit Vowes Mediatisierungstreppe