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Medialisierung der Politik

Eine Analyse von Studien zur Wirkung von Medien auf politische Entscheidungen in militärischen Konflikten

Eine mögliche Wirkung von Medien auf die Politik ist äußerst brisant und sowohl das Erkenntnisinteresse, als auch das Forschungsaufkommen in diesem Bereich sind groß. Doch ist der Forschungsstand nach wie vor fragmentiert.
Deshalb macht es sich diese Arbeit zur Aufgabe relevante Studien zur Medienwirkung auf politische Entscheidungen in militärischen Konflikten zu analysieren, um so ein ganzheitliches Bild des aktuellen Forschungsstandes zeichnen und vielversprechende Forschungsansätze herausstellen zu können.
Zunächst wird hierfür das Konzept der ‚Medialisierung von Politik‘ definiert und das Modell medialer Einflüsse auf den Policyprozess von Voltmer als theoretische Grundlage für weitere Ausführungen verwendet. Die Kategorisierung der Studien ermöglicht eine systematische Analyse.
Zusammenfassend geht aus dieser hervor, dass Medien unter bestimmten Umständen einen Einfluss auf den Policyprozess über die öffentliche Meinung ausüben können, dieser allerdings eher darin besteht, Themen auf die politische Agenda zu setzen und einen Handlungsrahmen für politische Entscheidungen vorzugeben. Befunde zu einer direkten Medienwirkung auf die Politik, wie sie die bekannte CNN-Effekt Hypothese konstatiert, sind jedoch hochgradig widersprüchlich.
Für weitere Forschungsvorhaben ist es entscheidend den gesamten Einflussprozess zu berücksichtigen und auch das Internet als neues Medium sollte verstärkt in den Fokus genommen werden.