Die Arbeit beschäftigt sich, unter Berücksichtigung öffentlichkeitstheoretischer Überlegungen, mit der Analyse der langjährigen CO2-Mediendebatte. Es wird untersucht, wie sich die Repräsentanz (Standing) von Akteuren und politischen Lagern (Advocacy-Koalitionen) in der medialen Öffentlichkeit sowie ihre Position über die Jahre verändert hat. Im Fokus steht die Analyse der Bedeutung von Ereignis- und Ruhephasen für den medialen Erfolg von Akteuren und Lagern.
Im Theorieteil werden Konzepte aus der Öffentlichkeitsforschung ausgeführt: Das Arenamodell der Öffentlichkeit, die Differenzierung von Sprechern und Advocacy-Koalitionen in Mediendebatten, Modelle von Diskursmodellen wie dem Issue-Attention-Cycle und der Unterscheidung von Ruhe- und Ereignisphasen.
Basis der empirischen Untersuchung ist eine Frequenzanalyse von 1’166 Artikeln aus der Neuen Zürcher Zeitung und dem Tagesanzeiger von September 1997 bis Juni 2008 zur CO2-Debatte und eine Analyse von Akteur-Äusserungen zu politischen Lösungsvorschlägen in 959 Artikeln von 2001 bis 2008.
Die Resultate zeigen, dass die Klimakoalition den Diskurs in Ruhephasen leicht, in Ereignisphasen deutlich bestimmt. In Phasen intensiver Berichterstattung sind es zudem die etablierten Akteure, die eher zu Wort kommen. Die Positionierung der einzelnen Akteure bleibt über alle Phasen hinweg weitgehend stabil, ein Wandel des medialen Erfolgs ist daher auf Veränderungen der Repräsentanz und weniger der Positionen zurückzuführen.
Medialer Erfolg von Advocacy-Koalitionen im Wandel
Eine Inhaltsanalyse zum Standing und zur Positionierung von Akeuren am Beispiel der medienöffentlichen CO2-Debatte