transfer 20(3) » Medienökonomie

Konkurrenz zwischen YouTube und werbefinanziertem Programmfernsehen

Eine literaturbasierte Analyse

Immer häufiger wird YouTube mit dem Fernsehen verglichen und als sein größter Antagonist dargestellt. Bevor jedoch eine Verdrängung von Fernsehen durch YouTube diskutiert wird, sollte geklärt werden, ob Fernsehen und YouTube überhaupt in Konkurrenz stehen. Da der jetzige Forschungsstand eine Lücke bezüglich der Konkurrenz zwischen werbefinanziertem Programmfernsehen und YouTube aufweist, behandelt die Bachelorarbeit folgende Forschungsfrage: Stehen in Deutschland lineares privatrechtliches, werbefinanziertes Programmfernsehen und die Online-Videoplattform YouTube in intermediärer Konkurrenz? Dazu werden relevante Forschungsergebnisse strukturiert zusammengefasst und in Bezug gesetzt. Zunächst wird erörtert, ob es sich bei Fernsehen und YouTube um vergleichbare Medien mit demselben Zweck handelt, wofür der Medienbegriff nach Ulrich Saxer herangezogen wird. Danach folgt die Analyse der Konkurrenzsituation zwischen Fernsehen und YouTube mithilfe der Theorie der Nische. Auf Basis der Ergebnisse wird deutlich, dass werbefinanziertes Programmfernsehen und YouTube zwar vergleichbare Medien mit demselben Organisationszweck und äquivalenter Funktion sind, diese Funktion aber auf unterschiedliche Art erfüllt und nachgefragt wird. Demnach sind YouTube und werbefinanziertes Programmfernsehen konkurrierende Medien, die aber aufgrund ihrer signifikanten Unterschiede koexistieren können. Wie stark die Konkurrenz ausgeprägt ist, scheint vom Alter und Geschlecht der Nutzer abzuhängen.