Im Fokus dieser Arbeit stand die Überlegung, inwiefern bisher gebräuchliche Genretypen insbesondere im politischen Fernsehjournalismus der heutigen Formatentwicklung entsprechend überarbeitet werden müssen. Anhand der heute show, einem Formathybrid zwischen Satire und Nachrichtenshow, wurden Merkmale einer neuen Form der politischen Berichterstattung erarbeitet. Als theoretische Grundlage dienten die Cultural Studies, in deren Rahmen auch eine neue Genretheorie existiert. In diesem Kontext wurde die heute show strukturell und kompositorisch, insbesondere anhand einer exemplarischen Interview-Sequenz, qualitativ analysiert. Daraus ergab sich, dass die heute show selbst anhand einer neuen Genretheorie nicht deutlich zu klassifizieren ist. Gestalterisch, dramaturgisch und inhaltlich beinhaltet die heute show Elemente des Nachrichtenmagazins und der politischen Talkshow ebenso wie solche der Comedy-Show oder des Late-Night-Talks. Sie befreit sich bewusst von jeglichen journalistischen Berufsnormen und zeichnet sich durch eine omnipräsente mediale Selbstreferenzialität aus. Demokratietheoretisch kann sie so ein kritisches Ergänzungspotenzial für die Zuschauerschaft bieten, kommunikationstheoretisch zeigt sich eine verzögerte Aufarbeitung der Entwicklung von fernsehjournalistischen Darstellungsformen.
Ist die „heute show“ politischer Journalismus?
Merkmale des Hybridformats und neue Formen der politischen Berichterstattung