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Islamistischer Terrorismus in den Medien

Das Optimierungspotenzial der deutschen Berichterstattung über islamistischen Terrorismus

Islamistischer Terrorismus wurde mit der Häufung von Anschlägen in Europa seit dem Jahr 2015 zu einem relevanten Thema für die ganze Gesellschaft. Wegen der großen Wirkungsmacht der Medien, wie Menschen von einem Anschlag erfahren oder eine solche Bedrohung im Alltag wahrnehmen, ist es bedeutend, auf welche Art und Weise Journalisten über islamistischen Terrorismus berichten. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA wurde die Medienberichterstattung über Terrorismus scharf kritisiert, dennoch fehlt es an aktueller Forschung in Deutschland zu diesem Thema.

Diese Arbeit geht somit der Frage nach, wie die deutsche Berichterstattung über islamistischen Terrorismus optimiert werden kann. Es wurde eine qualitative Studie mithilfe von Experteninterviews durchgeführt. Durch die Auswahl von Religions-, Politik- sowie Medienwissenschaftlern und Journalisten konnte das Thema interdisziplinär untersucht werden. Die Ergebnisse zeigen als wesentliche Aspekte, die es zu optimierten gilt: die verwendete Sprache, den Fokus der Berichterstattung, die Darstellung von Tätern und Opfern und das Bild von Muslimen in der Gesellschaft aufgrund der Berichterstattung. Auf Basis der Studie wurde ein Leitfaden entwickelt, an dem sich Journalisten für eine angemessene Terrorismusberichterstattung orientieren können. Somit trägt die Forschung nicht nur zum wissenschaftlichen Diskurs über islamistischen Terrorismus bei, sondern leistet auch einen Beitrag für die journalistische Praxis.