IPTV, das Fernsehen über IP-Netze, ist ein Kristallisationspunkt der beiden Digitalisierungswellen der letzten Jahre, nämlich der politisch vorangetriebenen Digitalisierung des Rundfunks auf der einen und der nutzergetriebenen Expansion des Digitalmediums Internet auf der anderen Seite. Diese Arbeit untersucht mit Hilfe der branchenanalytischen Methode Michael E. Porters das Marktpotenzial des über IP-Netze verbreiteten Digitalfernsehens. Dabei stehen die sogenannten Multicast IPTV-Plattformen der Telekommunikationsanbieter im Mittelpunkt des Interesses. Berücksichtigt werden die technischen Voraussetzungen, die Konkurrenz durch andere Distributionstechniken (Kabel, Satellit, Terrestrik), das rechtliche und regulatorische Umfeld, die Erlös- und Vermarktungsstrategien der Unternehmen und nicht zuletzt die Bereitschaft der Rezipienten, das IP-Fernsehen zu nutzen. Insgesamt zeigt sich ein mittelfristig begrenztes Potenzial für die Angebote der Multicast IPTV-Anbieter. Es gibt einerseits hohe technisch-bedingte Markteintrittsbarrieren, andererseits übermächtige Konkurrenten vor allem im Kabel und über Satellit. Hinzu kommt ein eher geringes Interesse der Nutzer an kostenpflichtigen interaktiven TV-Zusatzangeboten und Pay-TV. Außerdem müssen die IPTV-Anbieter derzeit hohe Beträge an Sender zahlen, auf dessen Programme sie aus Gründen der Attraktivität aber nicht verzichten können.
IPTV im Kontext der Digitalisierung
Analyse des Marktpotenzials in Deutschland