Non-Profit-Organisationen (NPOs) spielen eine wesentliche gesellschaftliche Rolle, doch ihre interne Kommunikation, insbesondere im Kontext des Empowerments, wurde bisher wenig erforscht. Dabei ist das psychologische Empowerment entscheidend für die Eigenverantwortung und das Engagement der Mitarbeitenden und wird mit positiven Effekten wie höherer Arbeitszufriedenheit, gesteigerter Motivation und besserer Leistung assoziiert. Insbesondere die Führungskommunikation als Bestandteil der internen Kommunikation könnte hier eine bedeutende Rolle spielen.
Ziel der vorliegenden Arbeit war es daher, die Zusammenhänge zwischen Führungskommunikation und psychologischem Empowerment in NPOs zu analysieren und die bisher begrenzte Forschung in diesem Bereich zu erweitern. Die zentrale Forschungsfrage lautete: „Welches Einflusspotential hat Führungskommunikation als (zentraler) Teilbereich der internen Kommunikation auf das individuelle Empowerment von Mitarbeitenden in NPOs?“. Die theoretische Grundlage bildeten das Modell des psychologischen Empowerments nach Spreitzer (1995) sowie Ansätze zur internen Kommunikation in NPOs.
Methodisch wurde eine quantitative Erhebung durchgeführt (N=70), die durch offene Fragen ergänzt wurde. Der standardisierte Online-Fragebogen untersuchte u. a. die Intensität der Führungskommunikation, die genutzten Kommunikationskanäle, verschiedene Führungsstile sowie die Zufriedenheit mit der Führungskommunikation. Zusätzlich wurden individuelle und organisationale Kontextfaktoren erhoben. Die Datenanalyse erfolgte mittels deskriptiver und statistischer Verfahren, ergänzt durch qualitative Auswertungen.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Intensität der Führungskommunikation, insbesondere eine übermäßige Nutzung vieler Kanäle, einen signifikanten und leicht negativen Einfluss auf das Empowerment ausübt. Übermäßige Kommunikation kann demnach kontraproduktiv wirken. Beziehungsorientierte Führungsstile, die durch Wertschätzung und Vertrauen gekennzeichnet sind, sowie persönliche Anerkennung und Offenheit gegenüber den Ideen der Mitarbeitenden, zeigten sich als zentrale Faktoren für ein höheres Empowerment, auch wenn diese Ergebnisse statistisch nicht signifikant waren. Darüber hinaus wurden Zusammenhänge zwischen individuellen (z. B. Alter, Bildungsstand) und organisatorischen Kontextfaktoren (z. B. Größe der NPO) und dem wahrgenommenen Empowerment identifiziert. Die Studie verdeutlicht, dass eine ausgewogene, wertschätzende Kommunikationsstrategie seitens der Führungskräfte wesentlich ist, um das Empowerment der Mitarbeitenden in NPOs zu stärken. Zukünftige Forschung könnte sich insbesondere auf eine differenzierte Betrachtung der einzelnen Dimensionen des Empowerments und auf zusätzliche Einflussfaktoren konzentrieren.