transfer 12(4) » Interpersonale Kommunikation

Interkulturelle Kommunikation im Bereich der Immigration

(Miss)Verständnisse in der Kommunikation zwischen Brasilianern und Österreichern

Die Arbeit geht von der Annahme aus, dass Kommunikationsprobleme zwischen Angehörigen verschiedener Kulturen oft kommunikative und kulturelle Gründe haben, die ihnen jedoch nicht bewusst sind. Dadurch kann es zu Missinterpretationen von Aussagen und Handlungen kommen, die wiederum zu einem negativen Bild des Kommunikationspartners oder seiner gesamten Kultur führen können.
Den theoretischen Hintergrund der Arbeit bilden Ansätze der Sozial- und der Kulturwissenschaft. Die Sozialwissenschaft weist u.a. auf die kulturabhängige Weltsicht hin, auf den Klassenhabitus nach Bourdieu, den theoretischen Ansatz des Symbolischen Interaktionismus und das Zeichenmodell de Saussures. Die Kulturwissenschaft erklärt, dass Mitglieder einer Kultur bestimmte Gemeinsamkeiten haben, die sich von anderen unterscheiden. Solche Dimensionen wurden u.a. von Hofstede und Trompenaars entwickelt. Demnach könnten Kulturen z.B. eher individualistisch oder kollektivistisch sein. Treffen also Mitglieder unterschiedlicher Kulturen aufeinander, kann es zu Kommunikationsproblemen kommen.
Es wurde eine Gruppendiskussion durchgeführt, an der Österreicher teilnahmen, die bereits längere Zeit in Brasilien verbracht haben, sowie in Wien lebende Brasilianer. Sie ergab, dass Kommunikationsprobleme dadurch überwunden werden können, dass Kultur und Kommunikation einem ständigen Wandel unterworfen sind, und kulturelle und kommunikative Unterschiede erlernbar sind. Dazu müssen Immigranten sich integrieren und die Zielkultur ihnen dazu auch die Möglichkeit geben.