Eine Möglichkeit die Relevanz eines Forschungsgebietes für ein Fach zu beurteilen, besteht in der systematischen Erfassung und Analyse einschlägiger Publikationen. Ziel der Arbeit ist es, das Konzept der Impliziten Einstellungen hinsichtlich seiner Bedeutung für die Kommunikationswissenschaft zu erfassen und zu beurteilen, sowie Forschungsschwerpunkte und Potenziale für das Fach aufzuzeigen. Hierfür wurde eine standardisierte Methodik konzipiert, die sich in Vorgehensweise und Norm an der quantitativen Inhaltsanalyse orientiert. Sowohl für die Literaturrecherche als auch für die anschließende Analyse wurden auf inhaltlicher und formaler Ebene Kriterien definiert, deren Zusammensetzung den Begriff von Relevanz variabel absteckt und für verschiedene Fragestellungen erweitert oder eingeschränkt werden kann.
Die Ergebnisse der Literaturrecherche zeigen einen sehr geringen Anteil von Publikationen zu impliziten Einstellungen in der Kommunikationswissenschaft. Der Schwerpunkt liegt auf wirkungsfokussierter Forschung. Die Literatur lässt sich in die Themenfelder Werbung, Politische Kommunikation und Vorurteilsforschung gliedern. Studien verwenden am häufigsten eine Methodenkombination aus impliziter und expliziter Einstellungsmessung. Anhand der formalen und inhaltlichen Kategorien wurden verschiedene Systematisierungen vorgeschlagen, welche den Literaturbestand auf horizontaler und vertikaler Ebene gliedern und für anknüpfende Forschung vergleichbar und anschlussfähig sind.
Implizite Einstellungen: Ein relevantes Konzept für die Kommunikationswissenschaft?
Literaturüberblick und Systematik