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„Ihr Jungen schließt die Reihen gut, ein Toter führt uns an“

Propaganda im Austrofaschismus - Schwerpunktthema Kinder & Jugendliche

Die Arbeit beschäftigt sich mit all jenen Propagandamaßnahmen, die von der austrofaschistischen Regierung zwischen März 1933 und März 1938 in Hinblick auf Kinder und Jugendliche eingesetzt wurden. Der Schwerpunkt der Analyse liegt auf dem Plakat als Propagandamedium, aus diesem Grund wurden 8 Plakate, die sich an die Zielgruppe Kinder und Jugendliche richten, einer näheren Betrachtung unterzogen. Die methodische Umsetzung erfolgte auf Basis des „Visual History“ Konzeptes. Des weiteren wurden auch andere Propagandamedien, wie Lieder, Gedichte, Bücher, Zeitschriften, Aufmärsche und Versammlungen in den Kanon der austrofaschistischen Beeinflussungsversuche aufgenommen und ergeben in Kombination mit der Plakatanalyse ein umfassendes Verständnis für die Thematik. Randthemen der Arbeit beschäftigen sich sowohl mit dem austrofaschistischen Herrschaftssystem an sich, als auch mit dem spezifischen Propagandaapparat und dessen Maßnahmen ab März 1933. Historisches Rahmenthema bildet auch ein kurzer Blick auf das „Österreichische Jungvolk“, die Staatsjugendorganisation, die ab Herbst 1936 den Weg in Richtung „Gleichschaltung der Jugendorganisationen“ vorzeichnete. Wesentliches Ergebnis der Arbeit ist, dass Kinder und Jugendliche in Österreich bereits lange vor dem März 1938 gelernt hatten im „Gleichschritt“ zu marschieren. Vor allem die vormilitärische Erziehung genoss absolute Priorität in der Kinder- und Jugenderziehung – ein Grundstock, auf den die Nationalsozialisten später aufbauen konnten.