Die Nutzung von Wachstumspotenzialen in Zukunftsbranchen wie den Neuen Medien ist von vitaler Bedeutung für strukturschwache und vom Strukturwandel geprägte Räume, insbesondere in Mitteldeutschland. Der junge Freistaat Thüringen hat sich mit einer ambitionierten Strategie für die Entwicklung eines integrierten Medienstandortes ‚aus dem Nichts‘ entschieden. Die Analyse der Gründungsdynamik im Mediensektor ist daher von besonderem Interesse.
Anhand eines spezifischen Modells zur Branchenattraktivität im Mediensektor werden Faktoren erfolgreicher Gründungen vor dem Hintergrund einer nahezu traditionslosen Medienlandschaft entwickelt, die als Variablen für 15 halbstrukturierte Experteninterviews mit Gründern aus der Thüringer Medienwirtschaft dienen. Zusammen mit der Untersuchung von Instrumenten zur Gründer- und Branchenförderung im Medienbereich auf Bekanntheit, Relevanz und Erfolgswirksamkeit wird das komplexe Umfeld von jungen Medienunternehmen abgebildet. Die Arbeit schließt dabei an vorhergehende makroökonomische Standortanalysen auf Unternehmensebene an.
Die deskriptive und inferenzstatistische Analyse der identifizierten Umfeldvariablen zeigt eine beachtliche Gründungsdynamik in Thüringen. Defizite bestehen jedoch im Bereich des Hochschultransfers und der Branchenvernetzung. Als entscheidend für den Gründungserfolg wurde eine hohe Vernetzungsintensität mit der bestehenden Gründerinfrastruktur identifiziert, aus der heraus ein Modell des Mediengründermanagements entwickelt wurde.