Mit einer steigenden Relevanz neuer journalistischer Angebote im Internet wächst die Schwierigkeit, die Grenze zwischen professionell-journalistischen und anderen Inhalten zu ziehen. Hier setzt diese Arbeit an und untersucht, inwiefern die HuffPost Deutschland als ein typischer Grenzgänger des Online-Journalismus tatsächlich eine journalistische Vermittlungsleistung erfüllt oder nicht. Den Status als Grenzgänger bekommt die HuffPost aufgrund ihres Charakters als ein Nachrichtenmedium mit Beiträgen sowohl von hauptberuflichen Journalisten als auch von nicht-journalistischen Akteuren.
Mithilfe einer quantitativen Inhaltsanalyse wurde einerseits auf die Verfasserkonstellation und Herkunft der Gastautoren (N=650) und andererseits auf die Einhaltung journalistischer Mindestanforderungen in der Berichterstattung, die redaktionelle Autonomie und Vermittlung partikularer Interessen (N=131) eingegangen. Es zeigte sich, dass lediglich ein geringer Anteil der Beiträge nicht-journalistischen Ursprungs war und die Gastautoren einen vielfältigen Hintergrund hatten. Die journalistischen Mindestanforderungen wurden teilweise eingehalten und Werbung war durchaus als solche erkennbar. Somit erfüllt die HuffPost bedingt eine journalistische Vermittlungsleistung.