Gesundheitskampagnen gelten als fest etablierter Bestandteil der heutigen Gesundheitskommunikation. Im Bereich der Wirkungsforschung werden jedoch mögliche Kommunikationsstrategien wie beispielsweise direkte Appelle als Botschaftsmerkmal einer Gesundheitskampagne nur geringfügig betrachtet. Ziel dieser Arbeit ist es daher, zu betrachten, inwieweit direkte Appelle aufgrund ihrer Eindeutigkeit hinsichtlich des kommunizierten Inhaltes einen vorteilhaften Einfluss auf das Gesundheitsverhalten von Personen haben können. Diese Forschungsfrage wurde mithilfe einer Kombination aus einer experimentellen Beobachtung sowie einer persönlichen Befragung in einer Münchner Apotheke untersucht. Aufgrund der zu gering gemessenen Verhaltenseffekte konnten die gemessenen Gruppenunterschiede jedoch nicht inferenzstatistisch abgesichert werden. Auf deskriptiver Ebene sind aber schwache Verhaltenstendenzen erkennbar, die für eine Wirkung von Gesundheitskampagnen im Allgemeinen sowie von direkten Appellen als Botschaftsmerkmal sprechen. Eine Tendenz für Geschlechterunterschiede hinsichtlich der Wirkung auf das Gesundheitsverhalten ist ebenfalls erkennbar.
Ferner wurde als zweiter Forschungsgegenstand in der Arbeit mituntersucht, inwieweit das jeweilige Involvement einer Person Einfluss auf die Wirkung von Gesundheitskampagnen haben kann. Bei diesem Untersuchungsgegenstand war eine statistische Auswertung der Ergebnisse aufgrund mangelnder Effektstärken jedoch nicht möglich.