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Furcht und Humor in Gesundheitskampagnen

Eine Befragungsstudie zur Untersuchung der Kombination von Furcht- und Humorappellen in Gesundheitskampagnen

Die Arbeit untersucht, inwieweit Furcht und Humor in Gesundheitskampagnen kombiniert werden können und von welchen Eigenschaften der Rezipienten die Wahrnehmung von Furcht und Humor beeinflusst wird. Ergebnisse der Literaturanalyse und Befragungsstudie zeigen, dass humoristische Furchtappelle in Gesundheitskampagnen bei bestimmten Zielgruppen eine effektive Strategie darstellen.
Konkret verdeutlicht die Literaturanalyse die Effektivität humoristischer Furchtappelle bei Zielgruppen, die sich durch Meidung von Furchtempfinden, eine negative Einstellung zum Zielverhalten, Missverständnis der Botschaft, eine hohe Reizschwelle der Furchtempfindung, ein hohes Involvement bei schwachen Furchtappellen und niedriges Involvement bei starken Furchtappellen auszeichnen. Hier unterstützt Humor die Botschaftsverarbeitung, indem er z.B. defensive Reaktionen der Rezipienten abschwächt. Die Befragungsstudie deutet darauf hin, dass sich Furcht und Humor in einer Gesundheitskampagne verbinden lassen und diese Strategie in Deutschland angewandt werden kann. Die Furchtempfindungswahrnehmung scheint mit dem Alter zu steigen. Als Untersuchungsmaterial diente die Online-Kampagne „protect your head“ zur Gehirnverletzungsprävention. Ein Teil der Kampagnenzielgruppe wurde befragt, männliche Skater im Alter von 16 bis 30. Um die in der Arbeit identifizierten Zusammenhänge in einer anschließenden Wirkungsstudie zu überprüfen, wird zuletzt das Konzept eines Forschungsinstruments vorgelegt.