Mit dem Zusammenrücken der europäischen Länder in der EU erhält die Medienpolitik mit der Diskussion um den öffentlichen Rundfunk eine internationale Bedeutung. Thema ist unter anderem die Transparenz des finanziellen Aspekts öffentlicher Rundfunkanstalten. So fordert die EU-Kommission beispielsweise eine getrennte Buchführung für kommerzielle und nichtkommerzielle Tätigkeiten. Die geforderte Transparenz ist in den meisten Ländern weitreichender als die existierende.
Die Arbeit untersucht die bestehende finanzielle Transparenz des öffentlichen Rundfunks in Grossbritannien, Deutschland und der Schweiz. Mittels einer Inhaltsanalyse der Geschäftsberichte wird aufgezeigt, welche finanziellen Daten öffentlich verfügbar sind und in welcher Form sie vorliegen. So zeigt sich die Diskrepanz zwischen Ist- und Sollzustand.
Die erhobenen Daten lassen erkennen, dass ein Mindestmass an finanzieller Transparenz bei allen drei untersuchten Ländern vorhanden ist. Grossbritannien liefert mit der getrennten Buchführung Datenmaterial, welches den Ansprüchen der EU-Kommission bereits heute genügt.
Auch wenn die momentane Situation der finanziellen Transparenz befriedigend ist, wäre in Deutschland und der Schweiz eine Einführung der getrennten Buchführung für kommerzielle und restliche Aktivitäten durchaus denkbar. Die BBC zeigt, dass eine getrennte Buchführung möglich ist, ohne eine Einschränkung des ökonomischen Handlungsspielraums herbeizuführen oder die Unternehmensfreiheit zu begrenzen.
Finanzielle Transparenz öffentlicher Rundfunkunternehmen
Eine Inhaltsanalyse zur Situation in Deutschland, Grossbritannien und der Schweiz