Oft wird angenommen, aber selten empirisch belegt, dass sich die Berichterstattung bestimmter Medien an der anderer Medien orientiere. Die vorliegende Arbeit stellt akteurs- und systemtheoretische Ansätze vor, um diese Koorientierung in ihren Ursachen, Funktionen und Folgen zu beleuchten. Die theoretischen Betrachtungen legen nahe, dass sich Koorientierung nicht in linearen Beziehungen von Leitmedien und ihrer Gefolgschaft erschöpft. Stattdessen wird ein komplexes Verhältnis angenommen, das mitunter wechselseitigen Charakter hat.
Für die Modellierung solcher Zusammenhänge bieten sich künstliche neuronale Netze an. Auf Basis eines damit entwickelten Modells skizzieren die Verfasser eine inhaltsanalytische Studie. Koorientierung wird dabei explorativ untersucht, sofern sie sich im Nachrichtenwert von Meldungen, in der Bewertung von Begebenheiten und Akteuren sowie durch die Wahl von Frames in der Berichterstattung tagesaktueller Printmedien niederschlägt.
Die Arbeit stammt von zwei Verfassern: Benjamin Krämer und Thorsten Schroll
Epigonen und Neuronen
Skizze einer Studie zur Koorientierung tagesaktueller Printmedien, untersucht unter Verwendung neuronaler Netze