transfer 8(2) » Medienökonomie

Entwicklung der Medienkonzentration in der Bundesrepublik Deutschland unter besonderer Berücksichtigung der Kirch-Krise

Betrachtet man das Medienangebot der Bundesrepublik Deutschland rein oberflächlich, so scheint eine immense Vielfalt zu bestehen. In der Magisterarbeit wird dargestellt, dass dem nicht so ist. Anhand eines Modells von Knoche, welches den Prozess der Presse- bzw. Medienkonzentration in fünf Phasen einteilt, verfolgt die Arbeit den Medienkonzentrationsprozess in Deutschland sowie die sich daraus entwickelnden ‚Medienmultis‘. Die privatwirtschaftliche Organisation der Medienunternehmen hat anstatt des erhofften Wettbewerbs und der damit verbundenen wünschenswerten Vielfalt Konzentration mit sich gebracht. Bereits seit den 1960-er Jahren dominieren einige wenige Unternehmen den Medienmarkt. Verstärkt hat sich diese Konzentration durch die Zulassung von Privatrundfunk ab 1984. Konkret haben sich schlussendlich zwei Unternehmensgruppierungen herausgebildet, die den Medienmarkt in allen Bereichen dominierten: Bertelsmann in Verbindung mit Gruner + Jahr und der RTL-Gruppe sowie die Kirch-Gruppe in Verbindung mit dem Springer Konzern und der ProSiebenSat.1 Media AG.
Die Kirch-Gruppe – das wird in einem eigenen Kapitel umfassend dargestellt – hat sich allerdings beim Kampf um die Vorherrschaft im Medienbereich – insbesondere beim Bezahlfernsehen – selbst zugrunde gerichtet. Vor allem übertrieben hohe Gebühren für Filmlizenzen und Sportrechte haben den Konzern in den Ruin getrieben.