Öffentliche Kommunikation verläuft ihrem Wesen nach zumeist indirekt und nur sehr selten kommt ein direkter Kontakt zwischen Kommunikator und Rezipient zustande. Die Teilnehmer am publizistischen Markt sind daher auf Mediennutzungsforschung angewiesen, wenn sie erfahren wollen, welche Kommunikationsangebote den potentiellen Nutzer überhaupt erreichen.
Die Arbeit untersucht speziell für das Medium Tageszeitung welches methodische Verfahren, der Copytest oder das Eyetracking, eher geeignet ist, um zu ermitteln, welche Inhalte die Leser aus welchem Grund selektiert haben. Damit beide Methoden effizient gegenübergestellt werden können, werden fünf Vergleichskriterien theoretisch erarbeitet und definiert. Für jedes Kriterium wird anhand von Untersuchungsanlage und Ergebnis bereits durchgeführter Zeitungslesestudien beispielhaft aufgezeigt, ob es durch Copytest oder Eyetracking besser erfasst werden kann. In Hinblick auf die jeweiligen Schwächen der Methoden wird darüber hinaus diskutiert, ob die Kombination mit weiteren Datenerhebungsverfahren, selbstständig angebrachten Lesemarkierungen oder der Methode des Lauten Denkens, einen Mehrwert bringen könnte.
Es zeigt sich, dass jede der untersuchten Methoden für sich, aber auch in Kombination mit anderen Verfahren, Selektionsverhalten bei der Zeitungsnutzung nur bis zu einem bestimmten Grad erfassen kann und immer bestimmte methodische oder methodenkombinatorische Schwächen berücksichtigt werden müssen.
Eine kritische Diskussion methodischer Zugänge zum Selektionsverhalten bei der Zeitungsnutzung
Copytest und Eyetracking im Vergleich