In den letzten Jahren kam zunehmend die Forderung nach einem vermehrten Einsatz automatisierter, computergestützter Tools in der Kommunikationswissenschaft auf, vor allem vor dem Hintergrund neuer Daten und Datenmengen durch die Digitalisierung. Die Kommunikationswissenschaft arbeitet häufig noch mit manuellen Methoden, wie auch bei der Transkription audio(-visueller) Inhalte als notwendiger Arbeitsschritt im Forschungsprozess. Hierbei bietet sich der Einsatz automatischer Transkriptionssoftware an, mithilfe derer audio(-visuelle) Inhalte automatisch transkribiert werden können. Um diese für die Kommunikationswissenschaft nutzbar zu machen, wird in der vorliegenden Arbeit ein theoretisches Modell für die Evaluation automatischer Transkriptionssoftware erstellt. Für dieses Evaluationsmodell werden Qualitätskriterien hergeleitet, anhand derer automatische Transkriptionssoftware für den Einsatz in der Kommunikationswissenschaft evaluiert werden kann. Zur Herleitung der Qualitätskriterien werden insbesondere Erkenntnisse bisheriger Forschung aus der Informatik berücksichtigt und mit Qualitätsanforderungen an automatisch erstellte Transkripte aus der Kommunikationswissenschaft zusammengeführt. Diese Ableitung konkreter Qualitätsanforderungen aus Sicht der Kommunikationswissenschaft erfolgt im Rahmen des kommunikationswissenschaftlichen Anwendungsfalls der Nachrichtenwertforschung. Im Rahmen des Evaluationsmodells werden schließlich methodentheoretische Empfehlungen gegeben, wie automatische Transkriptionssoftware für die Kommunikationswissenschaft evaluiert werden können. An diesen können sich Forscher*innen später bei der praktischen Durchführung der Evaluation von automatischer Transkriptionssoftware für den Einsatz in der Kommunikationswissenschaft orientieren.